1995 wurde das Centrum Judaicum nach siebenjähriger Rekonstruktionsphase eröffnet. Heute ist das ikonische Gebäude ein Wahrzeichen Berlins, Museum und wieder Sitz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin – und ein international bekannter Gedächtnisort. Die Dauerausstellung „Tuet auf die Pforten“ zur Geschichte der Neuen Synagoge und ihrer Menschen sowie die temporären Ausstellungen erzählen Berliner und deutsch-jüdische Geschichte […]
Symbolische Grundsteinlegung
Die Ostberliner Jüdische Gemeinde brachte in den 1980er Jahren verstärkt die Überlegung vor, ein jüdisches Museum am Ort der Neuen Synagoge zu errichten. Vor allem außenpolitische Erwägungen führten im Vorfeld der Gedenkveranstaltungen zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome zur Gründung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum im Juli 1988 durch den Ministerrat der DDR. […]
Die Neue Synagoge Berlin in der Pogromnacht
Was genau in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in der und um die Neue Synagoge Berlin geschah, ist nicht eindeutig geklärt. Fest steht, dass sich nationalsozialistische und marodierende Gruppen Zutritt zum Gebäude verschafft haben, größere Verwüstungen anrichteten und anfingen, Feuer zu legen. Die Neue Synagoge brannte in dieser Nacht aber nicht […]
Ein Haus namens Liebe
Von der Freifläche der Stiftung Neue Synagoge Berlin aus, wo sich früher der Synagogenhauptraum befand, blickt man auf ein leerstehendes, rotes Backsteingebäude: Das ehemalige Kinderheim Ahawah (dt. „Liebe“). Vom Architekten Eduard Knoblauch geplant, der wenig später auch die Neue Synagoge entwarf, diente das Haus zunächst als Krankenhaus der jüdischen Gemeinde. Ab 1916 beherbergte es eine […]
Liberales Judentum: Von Deutschland und Berlin in alle Welt
Religiöse Auslegung und Praxis in der Neuen Synagoge entsprachen dem liberalen Judentum, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland zur dominierenden Richtung wurde. Dazu gehörten verschiedene Elemente, so die Benutzung der deutschen Sprache in der Liturgie, eine Orgel und seit 1895 ein Chor, bestehend nicht nur aus Männern, sondern auch aus Frauen; […]
Louis Lewandowski
„Ma towu ohalecha Jaakow“ (Wie schön sind deine Zelte, Jakob) ist der Anfang eines Gebets, das beim Betreten der Synagoge gesprochen wird, und findet sich deshalb als Inschrift über vielen Synagogenportalen. Die Vertonung durch Louis Lewandowski für vierstimmigen Chor, Kantorensolo und Orgelbegleitung ist eines der berühmtesten Werke des Komponisten, der seit ihrer Eröffnung Dirigent der […]
Einweihung der Neuen Synagoge Berlin im Jahr 1866
Als „Stolz der jüdischen Gemeinde Berlins, aber mehr noch, […] eine Zierde der Stadt“ wurde die Neue Synagoge Berlin bei ihrer Einweihung im Jahr 1866 auch von der nichtjüdischen Presse bezeichnet. Der neue Prachtbau verströmte mit seinen fast märchenhaft-exotisch anmutenden Formen und Ornamenten nicht nur Eleganz und Schönheit, sondern reflektierte mit seinem Aufwand an teuerstem […]