Nach einer früheren Anregung von Paul Spiegel, damals Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, beschließt der Rat der Stadt Essen 2008 aus der Alten Synagoge ein „Haus jüdischer Kultur“ zu machen. Es wird eine neue Dauerausstellung konzipiert und das Haus umgebaut. Zwei neue Ausstellungsebenen werden zugänglich gemacht, die Büros verlegt. Im Kulturhauptstadtjahr „Ruhr 2010“ […]
Annäherung an den vormaligen Zustand – Rekonstruktion des Innenraumes
1986 werden der Toraschrein, die Frauenempore und das Maßwerk der Fenster (die steinernen Einfassungen) nach historischen Fotos rekonstruiert, die Zwischendecke entfernt und Hängelampen nachgebaut: Die Architektur wird wieder ansatzweise sichtbar. In Essen wie in ganz Deutschland vermehrt sich die Zahl der Juden nach 1989 durch Zuwanderung aus der ehemaligen UdSSR auf das Vierfache. Heute sind […]
Die Alte Synagoge wird „Mahn- und Gedenkstätte“
Nach einem Brand in der Industriedesign-Ausstellung wird 1980 die Alte Synagoge als „Mahn- und Gedenkstätte“ eingerichtet und eine erste Ausstellung über „Widerstand gegen den Faschismus“ gezeigt, allerdings ohne Bezug zur Geschichte des Hauses. Die erste Leiterin stellt aber Kontakte zu jüdischen Emigranten auf, die Stadt lädt diese ein. Eine Sammlung wird aufgebaut und eine neue […]
Das „Haus Industrieform“ in der ehemaligen Synagoge
Als „Haus Industrieform“ zeigt die Stadt Essen von 1960-1979 Stühle, Stoffe und Lampen: Das „Wirtschaftswunder“. Die Frauenempore und der Toraschrein sind abgebrochen, eine Zwischendecke wird eingezogen, die Kuppel ist nicht mehr zu sehen. Ein Teil der Stadtbevölkerung ist damit nicht zufrieden und will eine Gedenkstätte einrichten. Es gibt heftige Debatten in der Essener Presse. Die […]
Der ausgebrannte Synagogenbau verfällt
Nach 1938 ist die Synagoge eine Brandruine mit Fensterlöchern mitten in der Stadt. 1953 wird das Eigentum auf die „Jewish Trust Corporation“, der Rechtsnachfolgeorganisation für herrenloses jüdisches Gemeindevermögen in der Britischen Zone, übertragen. Steine fallen aus der Fassade. Im angebauten ehemaligen Rabbinerhaus richtet die Nachkriegsgemeinde der etwa 80 Überlebenden zwischen 1949 und 1959 einen Betsaal […]
Pogromnacht in Essen: Die Synagoge brennt
In der Nacht vom 9. zum 10. November wird die Synagoge angezündet. Die Holzbänke werden verbrannt, die Bleifassungen der schönen Buntglasfenster schmelzen, die Torarollen werden aus dem Schrank herausgerissen und auf dem Platz zur Altkatholischen Friedenskirche verbannt. Viele Menschen schauen fassungslos zu. Die Feuerwehr greift nicht ein. Sie schützt nur Nachbargebäude. Hunderte jüdischer Männer werden […]
Einweihung der Neuen Synagoge Essen
Die Einweihung der Synagoge 1913 war ein großes Ereignis für die aufstrebende Großstadt. In den 1920er Jahren sind fünftausend Juden Mitglieder der Synagogengemeinde Essen. Die Mehrheit ist liberal eingestellt: Die Synagoge verfügt über eine große Orgel, die Frauenempore ist nicht mit Holzgittern und Vorhängen zugedeckt, wie in orthodoxen Synagogen, einige Gebete sind auf Deutsch. Der […]
Synagogenneubau in Essen
1911 wird vom Architekten Edmund Körner ein repräsentativer Synagogenneubau geplant, der die Integration und Anerkennung der Juden im Deutschland des zweiten Kaiserreichs zum Ausdruck bringen sollte. In Essen lebten schon im Mittelalter jüdische Familien. Ihre Spuren verlieren sich im 16. Jahrhundert. Juden lebten aber kontinuierlich im Rheinland sicher seit dem 10. Jahrhundert. Um den Dreißigjährigen […]