Am Morgen des 15. März 1943 wurden die Bewohner:innen des Baron-Hirsch-Viertels in Thessaloniki, das am Bahnhof lag, in Viehwaggons gepackt, die bis zur doppelten Kapazität überladen waren. Die Waggons wurden verschlossen und versiegelt. Der Zug fuhr mit den ersten 2.800 Deportierten nach Polen ab. Nach einer qualvollen, fünftägigen Reise erreichten diese salonikischen Jüdinnen und Juden das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Sofort wurden 2.191 von ihnen in die Gaskammern gezwungen, vergast und ihre Leichen in den Krematorien verbrannt. Die übrigen 417 Männer und 192 Frauen wurden in das Arbeitslager gebracht. Nach der Abfahrt des ersten Zuges wurden die Bewohner:innen des an Baron Hirsch angrenzenden Viertels Stasionika ebenfalls deportiert.
Von März bis August 1943 verließen 19 Zugladungen mit Jüdinnen und Juden die Stadt. Die letzten beiden Züge im August 1943 brachten diejenigen aus Thessaloniki, die spanische Pässe besaßen, Gemeindeverwalter:innen und diejenigen, die Arbeitsdienst hatten verrichten müssen, in das Lager Bergen-Belsen. Von den 48.533 Jüdinnen und Juden aus Thessaloniki, die in die Lager geschickt wurden, wurden 37.386 sofort in die Gaskammern geschickt (77%). Die meisten der übrigen starben an den Folgen von Zwangsarbeit und Mangelernährung. Innerhalb weniger Wochen wurde dieses Zentrum des sephardischen Judentums ausgelöscht.