Die jüdischen Tradition in Nordmazedonien weist weit zurück: Eine der ältesten bekannten Synagogen außerhalb des Landes Israel befindet sich in der antiken Stadt Stobi, die auf das erste Jahrhundert n. Chr. zurückgeht. Seit mehr als zwei Jahrtausenden sind Juden folglich in diesen Gebieten präsent. Die demographische Struktur der Juden auf dem Balkan veränderte sich in der Folge der Inquisition und der Vertreibung aus Spanien und Portugal im 16. Jahrhundert. Vertriebene Juden siedelten sich wieder auf dem Balkan an, der damals Teil des Osmanischen Reiches war. Die Juden begründeten eine einzigartige Kultur, die auf der ladinischen Sprache basierte, die keine geographischen Grenzen kannte; jahrhundertelang sprachen sie auf dem Balkan in ein und derselben Sprache miteinander, durch den Holocaust ging dieses Sprachgut nahezu vollständig verloren. Während des Zweiten Weltkriegs war das heutige Gebiet Mazedonien unter bulgarischer Besatzung. Im März 1943 wurden die mazedonischen Jüdinnen und Juden zusammengetrieben, aus ihren Häusern vertrieben und in eine Tabakfabrik in Skopje verbracht. Von dort wurden 7.144 Jüdinnen und Juden, das sind 98% der damaligen mazedonischen Juden, deportiert und im Lager Treblinka getötet. Das offizielle Gedenken der Holocaust-Überlebenden begann im März 1945. Im Jahr 2011 wurde das Holocaust-Gedächtniszentrum für die Juden aus Mazedonien eingeweiht; 2019 wurde die Dauerausstellung eröffnet.
Das Holocaust-Gedächtniszentrum ist die einzige Einrichtung in Südosteuropa, die sich ausschließlich der Bewahrung und Erinnerung der Geschichte der einst großen und blühenden jüdischen sephardischen Gemeinde widmet, die während des Holocaust fast ausgelöscht wurde.