Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ ist untrennbar verbunden mit der Geschichte der Familie Seligmann: Sie hat über mehrere Generationen in dem Haus an der Bergstraße in Rosbach gelebt, Hilde Seligmann hat Anfang der 1980er-Jahre im Kontext mit der Ausstellung „Juden an Rhein und Sieg“ den Kontakt zum Kreisarchiv aufgenommen und diesem zahlreiche Fotos und Gegenstände aus Familienbesitz überlassen. Sie bildeten eine Grundlage zur Schaffung dieser Einrichtung. Ende 1987 regte Hilde Seligmann gegenüber dem Rhein-Sieg-Kreis die Einrichtung einer Gedenkstätte in ihrem Rosbacher Haus an. Der Kreisausschuss beschloss am 5. Dez. 1988 die Einrichtung einer Gedenkstätte „Juden an der Sieg“.
Am 28. August 1994 wurde in Anwesenheit der Stifterfamilie Seligmann und zahlreicher Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Politik die Gedenkstätte ein geweiht. Auch Ignatz Bubis, damaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, nahm an dem Festakt teil. In seinem Grußwort sagte er: „Landjudentum gibt es nicht mehr in Deutschland und wird es auch nicht mehr geben. Deshalb ist diese Stätte so wichtig, um die Geschichte zu dokumentieren und besonders für junge Menschen nachvollziehbar zu machen.“
Was das Thema Landjuden angeht, muss man feststellen, dass diese Einrichtung eine der ersten war, die sich dieses Themas annahm.
Zeitstrahl „Landjuden an der Sieg“
- ↑ Verlegung von Stolpersteinen in Windeck-Rosbach – 17. September 2011
- ↓ Dokumentarfilm „We were so beloved“ mit Protagonisten aus Ruppichteroth – 1985