Obwohl Schanghai der Hauptknotenpunkt und Zielort für den großen Flüchtlingsverkehr in Asien war, flohen etwa 1.200 europäisch-jüdische Flüchtlinge auch nach Manila auf den Philippinen, einem weiteren Zufluchtsort in Südostasien. Einige Geflüchtete dürften über Hongkong auf die Philippinen gereist sein, entweder per Schiff oder per Flugzeug, denn 1938 verband ein Flug der Pan American Airways die beiden Hafenstädte. Die Kolonie war auch ein Durchgangsort für Ziele in anderen Teilen des britischen Empire, wie z. B. Australien. Die genauen Zahlen für diese Flüchtlingsbewegungen sind allerdings nicht bekannt.
Die Passagiere der Dampfschiffe kamen je nach Wetterlage und Schiff nach vier Wochen in Shanghai an. Insgesamt sind schätzungsweise 16.000 jüdische Flüchtlinge nach Shanghai geflohen. Die meisten von ihnen kamen aufgrund der von den Nazis auferlegten hohen Ausreisesteuern verarmt an. Die Flüchtlinge wurden von verschiedenen jüdischen Hilfsorganisationen betreut, die in Shanghai tätig waren, darunter das American Jewish Joint Distribution Committee, das vor Ort von der Sozialarbeiterin Laura Margolis geleitet wurde, das Komor Committee“, benannt nach seinem Gründer Paul Komor, und das Committee for the Assistance for the Assistance of European Jewish Refugees in Shanghai, das von Michael Speelman geleitet wurde, sowie die Shanghai Jewish Youth Association, gegründet von Sir Horace Kadoorie. Darüber hinaus leistete auch Sir Victor Sassoon einen großen Beitrag zur Unterstützung der Flüchtlinge. Gemeinsam halfen diese Komitees, die jüdischen Flüchtlinge in Shanghai unterzubringen, zu ernähren und zu unterrichten.
Zeitstrahl Hongkong
- ↑ Ansiedlung jüdischer Geflüchteter in Hongkong in Zeiten des Pazifikkrieges – 7. Juli 1937
- ↓ Flucht nach Shanghai über Hongkong – 30. Januar 1933