Die Synagoge in der Roonstraße

Die Synagoge in der Roonstraße blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück: 1899 fertiggestellt, prägte sie sowohl das Kölner Stadtbild als auch die innerjüdischen Entwicklungen. Gemäß den Reformen im 19. Jahrhundert stand die Bima, das erhöhte Pult zur wöchentlichen Lesung der Tora, nicht mehr in der Raummitte, sondern rückte an die Ostseite in die Nähe des Tora-Schreins. Ein weiteres Merkmal für die reformorientierte Ausrichtung der Gemeindemitglieder war der Wunsch, eine Orgel einzubauen – dies führte zum Bruch mit den orthodoxen Mitgliedern.

Während des NS-Regimes entwickelte sich die Synagogen-Gemeinde zu einem zentralen Hilfs- und Unterstützungsort für die verfolgten Kölner Jüdinnen und Juden. Wehrlos mussten sie mitansehen, wie ihre Synagoge in Brand gesteckt und die Kultgegenstände geschändet oder gestohlen wurden. Die NS-Behörden erklärten den Gebäudekomplex hinter der Synagoge Mitte 1941 zum Ghettohaus. Unter den Zwangseingewiesenen und später Deportierten befanden sich der letzte Kölner Rabbiner Dr. Isidor Caro und seine Frau Klara.

In den Ruinen der Synagoge gründeten Überlebende der Schoa im April 1945 eine neue Gemeinde. Die Einweihung der wiedererrichteten Synagoge fand 1959 in Anwesenheit des Bundeskanzlers Konrad Adenauer und des Kölner Rabbiners Zvi Asaria statt.

In der Roonstraße befindet sich weiterhin das kulturelle sowie religiöse Zentrum und der offizielle Sitz der Synagogen-Gemeinde Kölns, die heute ungefähr 5000 Mitglieder zählt.

Links: Die Außenansicht der Synagoge Roonstraße in Köln um 1900. Quelle: Rheinisches Bildarchiv, Signatur: RBA 004665.

Rechts: Die Ruine der Synagoge Roonstraße kurz nach Kriegsende. Quelle: Rheinisches Bildarchiv, Signatur: RBA 065333

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