Norderney hatte auch einige berühmte jüdische Badegäste zu verzeichnen. Dazu gehört u.a. der Maler Felix Nussbaum, 1904-1944. Er verewigte seine Erinnerungen an Norderney 1929 in einem Ölgemälde und 1932 in einer Tuschezeichnung. Beide zeigen die „Villa Nordsee“, eine 1896 erbaute Pension.
Im Jahr 1901 verbrachte ein junger Mann nach dem Abitur seinen Sommerurlaub auf der Nordseeinsel. Zunächst war der Name „Krasta“ in der Fremdenliste vermerkt, der dann zu „Kafken“ verändert wurde. Tatsächlich handelte es sich um den späteren Schriftsteller Franz Kafka. 75 Jahre zuvor hatte Heinrich Heine Norderney besucht. In seinem Zyklus „Die Nordsee“ äußerte er sich im dritten Teil dieses Werkes äußerst despektierlich über die Norderneyer und insbesondere über die Frauen: „Die Tugend der Insulanerinnen wird durch ihre Häßlichkeit, und gar besonders durch ihren Fischgeruch, der mir wenigstens unerträglich war, vor der Hand geschützt.“ Obwohl ihm Prügel angedroht wurden, wagte Heine sich ein drittes Mal auf die Insel.
Zeitstrahl Norderney
- ↑ Jüdisches Leben auf Norderney und der zunehmende Bäder-Antisemitismus – 30. Januar 1933
- ↓ Errichtung des Kindererholungsheims der Zionsloge U.O.B.B. – 1. Oktober 1910