Der im New Yorker Stadtteil Washington Heights gedrehte Dokumentarfilm „We were so beloved“ von Manfred Kirchheimer porträtiert deutsche und österreichische Emigranten, die vor dem Holocaust geflohen sind und dort eine neue Gemeinschaft bildeten, die gemeinsame Erinnerungen pflegten, ihre traumatischen Erfahrungen aber auf verschiedene Art verarbeiteten. Sein Freund Walter Hess aus Ruppichteroth arbeitete nicht nur hinter der Kamera an dem Film mit, sondern war zusammen mit seiner Mutter Melitta und seiner Cousine Ilse Gärtner auch Protagonist.
Walter Hess und seine Mutter berichteten in der Dokumentation von den verstörenden und demütigenden Erlebnissen während der Pogromnacht vom 10. November 1938 und der anschließenden Deportation ihres Vaters nach Dachau. Während sich der Sohn nicht vorstellen konnte, den Deutschen zu verzeihen, glaubte Melitta Hess, dass es für ihre ehemaligen Nachbarn und Freunde nicht leicht gewesen sei, sich dem Nationalsozialismus zur entziehen oder sich gar zu widersetzen.
1987 zeigte das ZDF eine gekürzte und teilweise synchronisierte Fassung des Films.
Im Jahr 2018 veröffentlichte Walter Hess seine Erinnerungen in dem Buch „A Refugee’s Journey, A Memoir“.
Zeitstrahl „Landjuden an der Sieg“
- ↑ Einweihung der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ in Windeck-Rosbach – 28. August 1994
- ↓ Rückkehr der Familie Seligmann aus Argentinien nach Rosbach – 1. November 1957