Dank ihres bemerkenswerten Aktivismus und ihrer Bemühungen um das Gedenken an die Opfer gründeten Überlebende in Montreal am 9. September 1979 das Montreal Holocaust Memorial Center. Die Organisation klärt die Öffentlichkeit über die Gefahren von Hass, Antisemitismus, Rassismus und Gleichgültigkeit auf. Zwischen 1947 und 1955 ließen sich über 35.000 Holocaust-Überlebende in Kanada, vor allem in Montreal, nieder. In der schwierigen Zeit des Ankommens des Einfindens in ihre neuen Leben begleitete sie das stete Andenken an diejenigen, die getötet wurden. Ihre ersten Bemühungen um ein kollektives und institutionalisiertes Gedenken begannen in den 1960er Jahren, nachdem sie die Association of Survivors of Nazi Oppression gegründet hatten. Die Vereinigung veranstaltete Holocaust-Gedenkkundgebungen in Montreal und Ottawa und lud Kanadier:innen ein, mehr über die persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen der Überlebenden zu erfahren. Sie bekämpften Neonazismus und Faschismus, was zur Änderung des Strafgesetzbuches beitrug, um Hassreden zu verbieten. Bei der Eröffnungszeremonie brachte eine von Überlebenden angeführte Prozession eine Urne mit Asche aus Auschwitz in das Museum. Da viele Überlebende keine Gräber hatten, um ihre Angehörigen zu ehren, wurde ein Gedenkraum geschaffen. Dieser Raum beherbergt die Urne und ist den Opfern des Holocaust gewidmet. Heute beherbergt diese Einrichtung, die die erste ihrer Art in Kanada ist, die größte Sammlung von Artefakten und Zeugnissen des Holocaust im Land. Im Jahr 2017 wurde die Organisation in Holocaust-Museum Montreal umbenannt. Es wird immer noch von der ursprünglichen Vision der Überlebenden getragen, den Respekt vor der Vielfalt zu fördern und die Geschichten der von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen zu bewahren.