1875 beschloss die Rosbacher Judenschaft, sich vom Synagogenverband Hamm zu lösen, und gründete eine eigene Synagogengemeinde. Zunächst diente ein Betsaal in der Bäckerei Havetz als Versammlungsort. 1879 entstand der „Israelitische Verein zur Befriedigung religiöser Bedürfnisse“. Eine Synagoge wurde um 1880 errichtet. Ende des 19. Jh. zählte die Gemeinde 50 Personen in 18 Haushaltungen.
Am 1. August 1925 feierte die jüdische Gemeinde ihr 50-jähriges Bestehen. Das Waldbröler Kreisblatt berichtete ausführlich:
„Eingeleitet wurde die Feier am Freitagabend mit einem Gottedienst in der neu hergerichteten Synagoge, bei der Herr Rabbiner [Salomon] Seelig aus Siegburg die Festpredigt hielt. Am Samstag morgen fand gleichfalls in der Synagoge Gottesdienst durch den vorgenannten Herrn Rabbiner statt. Nachmittags versammelten sich die hiesigen jüdischen Bürger mit ihren Gästen in der Wirtschaft Schneider zum offiziellen Festakt.“
Beschlossen wurde die Feierlichkeit, zu der aus der näheren und weiteren Umgebung Rosbachs zahlreiche nicht nur jüdische Gäste erschienen waren, am Samstagabend mit einem Festball. Der Zeitungsartikel endete mit der Feststellung: „Die Synagogengemeinde kann stolz sein auf ihre in jeder Weise wohlgelungene Feier.“
Zeitstrahl „Landjuden an der Sieg“
- ↑ Der „Juden-Boykott“ in Ruppichteroth – 1. April 1933
- ↓ Gründung des Vereins „Chevre Kedische“ in Ruppichteroth – 22. Dezember 1900