Einweihung der Solinger Synagoge an der Malteserstraße

1861 kaufte die Synagogengemeinde ein Grundstück an der Malteserstraße, denn das Fachwerkhaus am Südwall, das die Gemeinde seit 1787 nutzte, war durch die stark gestiegene Zahl jüdischer Einwohner als Synagoge viel zu klein geworden. Die Finanzierung des Neubaus zog sich über mehrere Jahre. Zudem wurden die Bauarbeiten durch den deutsch-französischen Krieg unterbrochen, so dass erst am 8. März 1872 der neuromanische Kuppelbau mit 90-100 Plätzen für die Männer, 60 Plätzen für die Frauen, einem Schulraum und einem Wohnraum für den Lehrer eingeweiht werden konnte.

Es war ein feierlicher Akt mit Festumzug, an dem sowohl die Honoratioren der Stadt als auch die Solinger Bevölkerung teilnahmen. Aus der Festpredigt des Rabbiners Dr. Schwarz wurde in der Allgemeinen Zeitung des Judenthums zitiert „daß in dem, seit Jahrhunderten wegen seiner productiven Thätigkeit berühmten Solingen nie ein besserer Stahl geschmiedet worden sei, als der der brüderlichen Liebe unter allen Confessionen; das sei die beste Waffe gegen den Fanatismus.“

Im November 1884 wurde Max Joseph als Vorbeter und Lehrer der Synagogengemeinde angestellt. Er versah dieses Amt fast 50 Jahre. Als er am 26. Oktober 1933 beerdigt wurde, trugen ihn ehemalige Schüler zu Grabe und der Solinger Sänderbund, dessen Ehrenmitglied er gewesen war, gaben ihm das letzte Geleit.

Links: Die Solinger Synagoge an der Malteserstraße. Quelle: Stadtarchiv Solingen, RS 15816

Rechts: 1935 feierten die Kinder der jüdischen Gemeinde das Purim-Fest mit Kantor Jacob Okunski. Quelle: Bella Tabak Altura

Zeitstrahl Solingen

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