Am 8. Juni 1978 beschloss der Solinger Stadtrat, zum 40. Jahrestag der Pogromnacht eine Gedenkstunde mit dem Judaisten und Historiker Prof. Ernst Ludwig Ehrlich durchzuführen. Im November 1978 wurde eine Ausstellung des Stadtarchivs zur NS-Herrschaft in Solingen gezeigt. Am 9. November 1978 fand erstmals eine Gedenkdemonstration zum Novemberpogrom mit 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Seit 2004 findet die zentrale Gedenkfeier zu den Novemberpogromen am Hochbunker neben dem Gymnasium Schwertstraße statt, an dessen Stelle bis Ende 1938 die Solinger Synagoge stand. Der Oberbürgermeister, Vertreter der christlichen Kirchen und des Jugendstadtrats sowie der Vorstand der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal reden dort, bevor der Rabbiner der Gemeinde ein Gebet für die Opfer der Shoah spricht. Im Anschluss ziehen die Schülerinnen und Schüler in einem Gedenkmarsch durch die Stadt zu einer Veranstaltung von Jugendlichen für Jugendliche mit Kultur- und Vortragsprogramm, darunter Filmdokumentationen, musikalische Beiträgen, szenische Lesungen oder Berichte über die Projekte von Antirassismus-AGs, Schülerbegegnungen oder Gedenkstättenfahrten. Das Programm wird von Mitgliedern des Jugendstadtrats moderiert und endet mit einer gemeinsamen Aktion, die für ein tolerantes und friedliches Miteinander wirbt.
Zeitstrahl Solingen
- ↑ Umbenennung der Max-Leven-Gasse in Solingen – 28. Februar 1979
- ↓ Urteil gegen die NS-Täter der Pogromnacht in Solingen – 22. Juli 1949