Die Bezirksvertretung Solingen-Mitte fasste aufgrund eines Bürgerantrags den Beschluss zur Umbenennung der Hohen Gasse in „Max-Leven-Gasse“, um an den hier in der Pogromnacht erschossenen ehemaligen Kulturkritiker der „Bergischen Arbeiterstimme“, Max Leven, zu erinnern, dessen Schicksal in Vergessenheit zu geraten drohte. Die Entscheidung war kein Selbstläufer. Die vier Gegenstimmen der CDU und der FDP wurden unter anderem damit begründet, dass schon an verschiedenen Orten in Solingen der NS-Opfer gedacht werde und dass Max Leven schließlich Kommunist gewesen sei. Vier Jahre nach der erfolgreichen Umbenennung forderte die Interessengemeinschaft Neumarkt, die Hohe Gasse zurückzubenennen, da die Bevölkerung sie angeblich immer noch Hohe Gasse nennen würde. 1979 wurde auch eine Gedenktafel an den Hochbunker an der Malteserstraße angebracht, um an die zerstörte Synagoge zu erinnern, die an diesem Ort gestanden hatte. Schüler des benachbarten Gymnasiums Schwertstraße hatten dafür Unterschriften gesammelt. Erst 1991 wurde auf dem Jüdischen Friedhof nachträglich von der Stadt Solingen ein Grabstein für Max Leven errichtet nachdem eine Arbeitsgemeinschaft der Gesamtschule Solingen sein Grab lokalisiert hatte.
Zeitstrahl Solingen
- ↑ Städtepartnerschaft Solingen-Ness Ziona und Gründung der AG Jüdischer Friedhof – 1. Juni 1987
- ↓ Erster Mahngang zum Gedenken an das Novemberpogrom in Solingen – 9. November 1978