Sowohl im wirtschaftlichen, wie im gesellschaftlichen und politischen Leben der Stadt Solingen nahm der Fabrikant Gustav Coppel eine herausragende Stellung ein. Zeitweilig war er Präsident der Handelskammer und Vorsitzender verschiedener Fabrikantenvereine. Er führte über mehrere Jahre den Orts- und Kreisverband der Nationalliberalen Partei, war von 1867-1910 Stadtverordneter und von 1892-1914 unbesoldeter Beigeordneter, wobei er sich insbesondere für den Aufbau des allgemeinbildenden Schulwesens einsetzte.
Am 18. Oktober 1906 beschloss die Stadtverordnetenversammlung von Solingen, den geheimen Kommerzienrat Gustav Coppel für seine Verdienste um die Stadt zum Ehrenbürger zu ernennen. Sein soziales Engagement gipfelte in der Gründung einer Stiftung, die sich ab 1912 als Coppelstift der Jugend- und Gesundheitsfürsorge widmete. 60 Jahre war er im Vorstand der Synagogengemeinde tätig, davon 30 Jahre als ihr Vorsitzender.
Als der Solinger Ehrenbürger im Dezember 1914 zu Grabe getragen wurde, war die Anteilnahme in der Bevölkerung überwältigend. Das 100-jährige Bestehen des Familienunternehmens im Jahr 1921 nahmen seine Söhne zum Anlass zwei Millionen Mark in verschiedene Schenkungen und Stiftungen zu geben.
Zeitstrahl Solingen
- ↑ Jüdische Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Solingen – 25. Februar 1915
- ↓ Einweihung der Solinger Synagoge an der Malteserstraße – 8. März 1872