Als Hitler 1933 in Deutschland an die Macht kam, begann eine kleine Anzahl von Juden aus Deutschland nach Shanghai zu fliehen. Im Jahr 1938, dem Jahr des sogenannten „Anschlusses“ und der Novemberpogrome, weitete sich dieser Exodus rasch aus. In jenem Jahr wurde Hongkong zu einem wichtigen Durchgangshafen für Hunderte von jüdischen Flüchtlingen, die vor dem Nationalsozialismus nach Shanghai flohen, wo die Visabeschränkungen etwas lockerer waren als an anderen Orten der Welt.
Eine gängige Route nach Shanghai führte mit dem Zug zu den italienischen Häfen Genua oder Triest, von wo aus die Geflüchteten an Bord von Kreuzfahrtschiffen – in der Regel die italienischen Lloyd Triestino-Schiffe sowie japanische, französische und deutsche Dampfschiffe – gingen, sofern Tickets verfügbar waren. Sobald ein Schiff Italien verließ, fuhr es in der Regel durch den Suezkanal und machte planmäßig Halt in Alexandria oder Port Said, um dann nach Aden, Bombay, Colombo, Singapur und Hongkong weiterzureisen. Die Zwischenstopps in Hongkong konnten dabei von einigen Stunden bis zu zwei Tagen dauern.