Alfred Seligmann aus Rosbach heiratete im Sommer 1938 Hilde Minkel aus Weisenau und lebte mit ihr in seinem Elternhaus in der Bergstraße (spätere Gedenkstätte). Hilde bzw. ihre Familie waren die treibende Kraft, was das Thema Emigration anging; zu deren Finanzierung verkauften sie ihr Haus in Weisenau. Am 28. Oktober 1938 trat die Familie Seligmann-Minkel die Schiffspassage von Hamburg nach Buenos Aires an, wo sie am 25. November 1938 ankam.
Zunächst fanden sie in der landwirtschaftlichen Siedlung Colonia Avigdor eine neue Heimat, 1945 zogen sie nach Belén de Escobar nordwestlich von Buenos Aires und bauten sich hier eine neue Existenz auf. In Argentinien wurden die Tochter und die beiden Söhne geboren. Im Rückblick beschrieb das Ehepaar das Leben in der Emigration als hart und beschwerlich. Die vier Geschwister Alfreds wurden Opfer der Schoah.
1956 besuchte Alfred seine in Rosbach lebenden Eltern Max und Maria, wohl auch um die Rückkehr seiner Familie nach Deutschland zu besprechen. Außerdem ließ er sich von einem Arzt untersuchen, „der aus klimatischen Gründen dringend zur Rückkehr nach Deutschland riet.“ Im November 1957 kehrte Alfred Seligmann mit seiner Frau, den zwei Söhnen und der Schwiegermutter Argentinien den Rücken und kam zurück in das elterliche Haus, die Tochter blieb in Argentinien. 1961 verlegten Hilde mit Mann und Söhnen schließlich ihren Wohnsitz nach Bonn.