Der Textilkaufmann Albert Tobias stammte aus einer jüdischen Familie aus der Nähe von Neuwied. Er heiratete 1918 nach Solingen-Wald und gründete hier ein Herrenbekleidungsgeschäft. Obwohl mit einer Nicht-Jüdin verheiratet und selbst nicht religiös, war auch sein Geschäft wie viele andere Läden und Praxen am 1. April 1933 vom reichsweiten „Judenboykott“ betroffen. Die Drohgebärde schien sich […]
Jüdische Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Solingen
Der Solinger Gerichts-Assessor Dr. Curt Gaertner erlag am 25. Februar 1915 als Unteroffizier des Brigade-Ersatz-Bataillon No. 27 in Frankreich einem Kopfschuss. Er war das zweite Opfer aus der Solinger Synagogengemeinde und wurde 26 Jahre alt. Sein jüngerer Bruder Fritz fiel zwei Jahre später im Alter von 21 Jahren. Die Familie Gaertner hatte neben dem Verlust […]
Gustav Coppel wird zum Ehrenbürger Solingens ernannt
Sowohl im wirtschaftlichen, wie im gesellschaftlichen und politischen Leben der Stadt Solingen nahm der Fabrikant Gustav Coppel eine herausragende Stellung ein. Zeitweilig war er Präsident der Handelskammer und Vorsitzender verschiedener Fabrikantenvereine. Er führte über mehrere Jahre den Orts- und Kreisverband der Nationalliberalen Partei, war von 1867-1910 Stadtverordneter und von 1892-1914 unbesoldeter Beigeordneter, wobei er sich […]
Einweihung der Solinger Synagoge an der Malteserstraße
1861 kaufte die Synagogengemeinde ein Grundstück an der Malteserstraße, denn das Fachwerkhaus am Südwall, das die Gemeinde seit 1787 nutzte, war durch die stark gestiegene Zahl jüdischer Einwohner als Synagoge viel zu klein geworden. Die Finanzierung des Neubaus zog sich über mehrere Jahre. Zudem wurden die Bauarbeiten durch den deutsch-französischen Krieg unterbrochen, so dass erst […]
Gründung der Stahlwarenfirma Alexander Coppel in Solingen
Alexander Coppel gründete 1821 eine Firma, die zunächst Manufaktur-, Eisen- und Stahlwaren produzierte und vertrieb. Ende der 1860er Jahre erfolgte eine Konzentration auf Blankwaffen, die ihn bald zu einem führenden Waffenproduzenten mit weltweiten Geschäftsverbindungen machte. Alexander Coppel ließ die Gemeinde an seinem geschäftlichen Erfolg teilhaben. Er unterstütze maßgeblich den Neubau der Synagoge und ermöglichte die […]
Einrichtung der ersten bekannten Solinger Synagoge am Südwall
Im Jahr 1787 hatten Michel David und Coppel Samuel ein Haus am Südwall gekauft, das von 1788 bis 1872 als Synagoge und Schule diente. Die Wohnsitze der Juden waren über das Stadtgebiet verteilt und befanden sich teilweise schon in deren Eigentum. Auch in den Orten Gräfrath und Wald, die zum Kreis Solingen gehörten, lebten Juden. […]
Erste Erwähnung des Jüdischen Friedhofs in Solingen
Die jüdische Begräbnisstätte „am Clauberg” wurde das erste Mal im Jahr 1718 erwähnt. Die Ursprünge liegen im Dunkeln. Der älteste erhaltene Grabstein datiert auf den 15. Juni 1820 und wurde für Sprinz, Tochter des Jizchak Halevi, Ehefrau des Coppel Samuel errichtet. Der jüdische Friedhof am Estherweg spiegelt 120 Jahre Bestattungskultur der Solinger jüdischen Gemeinde wider […]
Erste Erwähnung eines Juden in Solingen
Im Herzogtum Jülich-Berg änderten sich die Verordnungen und Dekrete, die die Situation der Juden bestimmten, je nach Herrscher. Seit 1514 mussten sie als Erkennungszeichen einen gelben Ring auf der Brust tragen. Während Johann III. im Jahre 1525 zwar den Wucher, speziell der Juden, unter Strafe stellte, deren Anwesenheit jedoch duldete, erließ sein Sohn Wilhelm IV. […]