Über dem Eingang der 1894 eingeweihten Hammer Synagoge stand auf einer weißen Marmortafel der Segensspruch: „Der Herr segne deinen Eingang und deinen Ausgang.“
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde das jüdische Gotteshaus von Nationalsozialisten in Brand gesetzt. Am frühen Morgen stürzte das Dach schließlich in sich zusammen und es blieben nur noch Trümmer übrig. Die brauchbaren Reste der Ziegelmauern wurde abgetragen.
Während der Nacht waren die jüdischen Familien in Hamm von SA, SS und Parteimitgliedern bedroht und misshandelt worden, ihre Wohnungen und Geschäfte verwüstet, Grabsteinplatten auf dem Jüdischen Friedhof zerschlagen worden. Die jüdischen Männer wurden verhaftet und nach Dachau gebracht. In der Folge verließen die letzten Familien Hamm an der Sieg, so dass der Ort bereits im Frühjahr 1939 als „judenfrei“ galt.
Zeitstrahl „Landjuden an der Sieg“
- ↑ Die Pogromnacht in Ruppichteroth – 9. November 1938
- ↓ Der „Juden-Boykott“ in Ruppichteroth – 1. April 1933