Der Solinger Gerichts-Assessor Dr. Curt Gaertner erlag am 25. Februar 1915 als Unteroffizier des Brigade-Ersatz-Bataillon No. 27 in Frankreich einem Kopfschuss. Er war das zweite Opfer aus der Solinger Synagogengemeinde und wurde 26 Jahre alt. Sein jüngerer Bruder Fritz fiel zwei Jahre später im Alter von 21 Jahren. Die Familie Gaertner hatte neben dem Verlust […]
Einweihung der Neuen Synagoge Essen
Die Einweihung der Synagoge 1913 war ein großes Ereignis für die aufstrebende Großstadt. In den 1920er Jahren sind fünftausend Juden Mitglieder der Synagogengemeinde Essen. Die Mehrheit ist liberal eingestellt: Die Synagoge verfügt über eine große Orgel, die Frauenempore ist nicht mit Holzgittern und Vorhängen zugedeckt, wie in orthodoxen Synagogen, einige Gebete sind auf Deutsch. Der […]
Synagogenneubau in Essen
1911 wird vom Architekten Edmund Körner ein repräsentativer Synagogenneubau geplant, der die Integration und Anerkennung der Juden im Deutschland des zweiten Kaiserreichs zum Ausdruck bringen sollte. In Essen lebten schon im Mittelalter jüdische Familien. Ihre Spuren verlieren sich im 16. Jahrhundert. Juden lebten aber kontinuierlich im Rheinland sicher seit dem 10. Jahrhundert. Um den Dreißigjährigen […]
Errichtung des Kindererholungsheims der Zionsloge U.O.B.B.
1910 eröffnete das erste Kinderheim, bis 1933 betrieben von der Zionloge Hannover, heute Fachklinik Thomas Morus der Caritas, Benekestraße 44. Seit 1910 gab es hier auch ein Kindererholungsheim der Zionsloge U.O.B.B. („Unabhängiger Orden B’nai B’rith“). Schon vor dem Ersten Weltkrieg galt Norderney als reiches Judenbad. Das Zusammenleben von Juden und Nichtjuden auf der Insel Norderney […]
Gustav Coppel wird zum Ehrenbürger Solingens ernannt
Sowohl im wirtschaftlichen, wie im gesellschaftlichen und politischen Leben der Stadt Solingen nahm der Fabrikant Gustav Coppel eine herausragende Stellung ein. Zeitweilig war er Präsident der Handelskammer und Vorsitzender verschiedener Fabrikantenvereine. Er führte über mehrere Jahre den Orts- und Kreisverband der Nationalliberalen Partei, war von 1867-1910 Stadtverordneter und von 1892-1914 unbesoldeter Beigeordneter, wobei er sich […]
Erste jüdische Siedler:innen in der Geschichte Hongkongs
Juden gehörten zu den ersten Siedler:innen, die nach Hongkong kamen, nachdem die Insel in den 1840er Jahren an die Briten abgetreten worden war. Zu dieser Zeit so genannte „Baghdadi Juden“ kamen aus dem Irak und Indien nach Hongkong, um die von den Sassoons eröffneten Handelsmöglichkeiten zu nutzen. Um die Jahrhundertwende lebten etwa 165 Juden in […]
Gründung des Vereins „Chevre Kedische“ in Ruppichteroth
Im Dezember 1900 gründeten die Juden in Ruppichteroth einen Verein mit dem Ziel eine eigene Synagoge zu errichten. Sie gehörten zwar zur Synagogen-Gemeinde Nümbrecht, wollten aber aufgrund der steigenden Zahl jüdischer Mitbürger im Ort ein eigenes Bethaus errichten, „um dem Bedürfnis entsprechend einen Gottesdienst nach Vorschrift abhalten zu können.“ Der erste Vorsitzende wurde Simon Gärtner. […]
Die Synagoge in der Roonstraße
Die Synagoge in der Roonstraße blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück: 1899 fertiggestellt, prägte sie sowohl das Kölner Stadtbild als auch die innerjüdischen Entwicklungen. Gemäß den Reformen im 19. Jahrhundert stand die Bima, das erhöhte Pult zur wöchentlichen Lesung der Tora, nicht mehr in der Raummitte, sondern rückte an die Ostseite in die Nähe des […]
Liberales Judentum: Von Deutschland und Berlin in alle Welt
Religiöse Auslegung und Praxis in der Neuen Synagoge entsprachen dem liberalen Judentum, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland zur dominierenden Richtung wurde. Dazu gehörten verschiedene Elemente, so die Benutzung der deutschen Sprache in der Liturgie, eine Orgel und seit 1895 ein Chor, bestehend nicht nur aus Männern, sondern auch aus Frauen; […]
Einweihung der Synagoge in Hamm an der Sieg
Nachdem Hamm 1815 an Preußen fiel, genossen die jüdischen Bewohner des Ortes nach und nach gleiche Bürgerrechte. Neben der Abschaffung des Schutzgeldes entfiel auch die Notwendigkeit einer Niederlassungserlaubnis, die bis dahin die Zahl der ortsansässigen Juden begrenzte. 1816 wurde in Hamm ein Bethaus errichtet, das auch von Juden aus den umliegenden Dörfern genutzt wurde. Hier […]
Erweiterung der Synagoge
Durch den wirtschaftlichen Aufschwung gewann die Stadt im 19. Jahrhundert zunehmend an Attraktivität für Zuwanderer, darunter auch für die Ansiedlung jüdischer Bürgerinnen und Bürger. Als Halle im Jahre 1890 mit hunderttausend Einwohnern in die Reihe deutscher Großstädte aufrückte, lebten hier 660 Jüdinnen und Juden. In kürzester Zeit hatte die Zahl der Gemeindemitglieder zugenommen, was sich […]