1986 werden der Toraschrein, die Frauenempore und das Maßwerk der Fenster (die steinernen Einfassungen) nach historischen Fotos rekonstruiert, die Zwischendecke entfernt und Hängelampen nachgebaut: Die Architektur wird wieder ansatzweise sichtbar. In Essen wie in ganz Deutschland vermehrt sich die Zahl der Juden nach 1989 durch Zuwanderung aus der ehemaligen UdSSR auf das Vierfache. Heute sind […]
Dokumentarfilm „We were so beloved“ mit Protagonisten aus Ruppichteroth
Der im New Yorker Stadtteil Washington Heights gedrehte Dokumentarfilm „We were so beloved“ von Manfred Kirchheimer porträtiert deutsche und österreichische Emigranten, die vor dem Holocaust geflohen sind und dort eine neue Gemeinschaft bildeten, die gemeinsame Erinnerungen pflegten, ihre traumatischen Erfahrungen aber auf verschiedene Art verarbeiteten. Sein Freund Walter Hess aus Ruppichteroth arbeitete nicht nur hinter […]
Die Alte Synagoge wird „Mahn- und Gedenkstätte“
Nach einem Brand in der Industriedesign-Ausstellung wird 1980 die Alte Synagoge als „Mahn- und Gedenkstätte“ eingerichtet und eine erste Ausstellung über „Widerstand gegen den Faschismus“ gezeigt, allerdings ohne Bezug zur Geschichte des Hauses. Die erste Leiterin stellt aber Kontakte zu jüdischen Emigranten auf, die Stadt lädt diese ein. Eine Sammlung wird aufgebaut und eine neue […]
Gründung des Montreal Holocaust Memorial Centers
Dank ihres bemerkenswerten Aktivismus und ihrer Bemühungen um das Gedenken an die Opfer gründeten Überlebende in Montreal am 9. September 1979 das Montreal Holocaust Memorial Center. Die Organisation klärt die Öffentlichkeit über die Gefahren von Hass, Antisemitismus, Rassismus und Gleichgültigkeit auf. Zwischen 1947 und 1955 ließen sich über 35.000 Holocaust-Überlebende in Kanada, vor allem in […]
Umbenennung der Max-Leven-Gasse in Solingen
Die Bezirksvertretung Solingen-Mitte fasste aufgrund eines Bürgerantrags den Beschluss zur Umbenennung der Hohen Gasse in „Max-Leven-Gasse“, um an den hier in der Pogromnacht erschossenen ehemaligen Kulturkritiker der „Bergischen Arbeiterstimme“, Max Leven, zu erinnern, dessen Schicksal in Vergessenheit zu geraten drohte. Die Entscheidung war kein Selbstläufer. Die vier Gegenstimmen der CDU und der FDP wurden unter […]
Erster Mahngang zum Gedenken an das Novemberpogrom in Solingen
Am 8. Juni 1978 beschloss der Solinger Stadtrat, zum 40. Jahrestag der Pogromnacht eine Gedenkstunde mit dem Judaisten und Historiker Prof. Ernst Ludwig Ehrlich durchzuführen. Im November 1978 wurde eine Ausstellung des Stadtarchivs zur NS-Herrschaft in Solingen gezeigt. Am 9. November 1978 fand erstmals eine Gedenkdemonstration zum Novemberpogrom mit 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Seit […]
Das „Haus Industrieform“ in der ehemaligen Synagoge
Als „Haus Industrieform“ zeigt die Stadt Essen von 1960-1979 Stühle, Stoffe und Lampen: Das „Wirtschaftswunder“. Die Frauenempore und der Toraschrein sind abgebrochen, eine Zwischendecke wird eingezogen, die Kuppel ist nicht mehr zu sehen. Ein Teil der Stadtbevölkerung ist damit nicht zufrieden und will eine Gedenkstätte einrichten. Es gibt heftige Debatten in der Essener Presse. Die […]
Der ausgebrannte Synagogenbau verfällt
Nach 1938 ist die Synagoge eine Brandruine mit Fensterlöchern mitten in der Stadt. 1953 wird das Eigentum auf die „Jewish Trust Corporation“, der Rechtsnachfolgeorganisation für herrenloses jüdisches Gemeindevermögen in der Britischen Zone, übertragen. Steine fallen aus der Fassade. Im angebauten ehemaligen Rabbinerhaus richtet die Nachkriegsgemeinde der etwa 80 Überlebenden zwischen 1949 und 1959 einen Betsaal […]
Rückkehr der Familie Alfred und Hilde Seligmann aus Argentinien nach Rosbach
Alfred Seligmann aus Rosbach heiratete im Sommer 1938 Hilde Minkel aus Weisenau und lebte mit ihr in seinem Elternhaus in der Bergstraße (spätere Gedenkstätte). Hilde bzw. ihre Familie waren die treibende Kraft, was das Thema Emigration anging; zu deren Finanzierung verkauften sie ihr Haus in Weisenau. Am 28. Oktober 1938 trat die Familie Seligmann-Minkel die […]
Urteil gegen die NS-Täter der Pogromnacht in Solingen
Sechs Monate nach einer Anzeige vom 24. August 1946 wurden erste Ermittlungen gegen die Täter der Pogrome von November 1938 eingeleitet. Die kommunistische Zeitung „Freiheit“ hatte im Februar 1947 in einem Artikel mit der Überschrift „Der Mörder ist unter uns“ darauf hingewiesen, dass einer der Männer, die an der Ermordung von Max Leven beteiligt gewesen […]
Kinder mit ungewisser Zukunft: Die verbliebenen Geflüchteten von Hongkong
Die Kinder der Geflüchteten wagten sich manchmal außerhalb des Hotels Peninsula, um Hongkong zu erkunden. Ein ehemaliger Flüchtling erinnert sich an Fahrten mit der Star Ferry, an die erste Verkostung von Speiseeis und an den Besuch des Strandes von Repulse Bay, den er der Freundin seiner Mutter zu verdanken hatte. Nach den Entbehrungen des Krieges […]