Anfang 2019 hatte sich der „Arbeitskreis Verfolgung und Widerstand in Solingen 1933-1945“ für die Einrichtung einer Bildungs- und Gedenkstätte am Standort der ehemaligen „Bergischen Arbeiterstimme“ und dem Tatort der Ermordung Max Levens in der Pogromnacht stark gemacht. An dieser Stelle plant die Stadt-Sparkasse Solingen bis 2023 ihre neue Hauptgeschäftsstelle zu bauen. Nachdem der Arbeitskreis am […]
Erste Stolpersteinverlegung in Solingen
Die erste Stolpersteinverlegung fand am 28. Mai 2004 vor dem Haus Klemens-Horn-Straße 6 statt. Hier verlegte der Künstler Gunter Demnig drei Steine für die Ermordeten der Familie Dessauer: Samuel, Marianne und Heinz. Aus einer Initiative des „Solinger Appells“ hatte sich der „Unterstützerkreis Stolpersteine für Solingen“ gebildet. Oberbürgermeister Franz Haug übernahm die Schirmherrschaft. Seither wurden mehr […]
Einweihung der Bergischen Synagoge
Im Januar 1997 gründete sich in Wuppertal der Freundeskreis „Neue Synagoge“, eine Bürgerinitiative, die sich für einen Neubau mit Gemeindezentrum für die bergische Region einsetzte. Die Evangelische Landeskirche unterstützte das Projekt mit der Schenkung eines Grundstücks in der Nähe des Standorts der ehemaligen Barmer Synagoge. Am 2. Dezember 2002 wurde unter Anwesenheit des israelischen Staatspräsidenten […]
Städtepartnerschaft Solingen-Ness Ziona und Gründung der AG Jüdischer Friedhof
Im Jahr 1987 hat die Alexander-Coppel-Gesamtschule (vormals Städtische Gesamtschule Solingen) die Patenschaft über den Jüdischen Friedhof übernommen. Seit März 1988 pflegt eine Arbeitsgemeinschaft die Grabstätten und das Gelände am Estherweg. Hunderte Schülerinnen und Schüler haben sich so bereits mit der Geschichte und der Kultur der ehemaligen Jüdischen Gemeinde auseinandergesetzt. Die Entstehung der Arbeitsgemeinschaft ist untrennbar […]
Umbenennung der Max-Leven-Gasse in Solingen
Die Bezirksvertretung Solingen-Mitte fasste aufgrund eines Bürgerantrags den Beschluss zur Umbenennung der Hohen Gasse in „Max-Leven-Gasse“, um an den hier in der Pogromnacht erschossenen ehemaligen Kulturkritiker der „Bergischen Arbeiterstimme“, Max Leven, zu erinnern, dessen Schicksal in Vergessenheit zu geraten drohte. Die Entscheidung war kein Selbstläufer. Die vier Gegenstimmen der CDU und der FDP wurden unter […]
Erster Mahngang zum Gedenken an das Novemberpogrom in Solingen
Am 8. Juni 1978 beschloss der Solinger Stadtrat, zum 40. Jahrestag der Pogromnacht eine Gedenkstunde mit dem Judaisten und Historiker Prof. Ernst Ludwig Ehrlich durchzuführen. Im November 1978 wurde eine Ausstellung des Stadtarchivs zur NS-Herrschaft in Solingen gezeigt. Am 9. November 1978 fand erstmals eine Gedenkdemonstration zum Novemberpogrom mit 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Seit […]
Urteil gegen die NS-Täter der Pogromnacht in Solingen
Sechs Monate nach einer Anzeige vom 24. August 1946 wurden erste Ermittlungen gegen die Täter der Pogrome von November 1938 eingeleitet. Die kommunistische Zeitung „Freiheit“ hatte im Februar 1947 in einem Artikel mit der Überschrift „Der Mörder ist unter uns“ darauf hingewiesen, dass einer der Männer, die an der Ermordung von Max Leven beteiligt gewesen […]
Das Kriegsende in Solingen
Am 17. April 1945 „gegen 13 Uhr“, so schrieb US-Oberst Lansing in sein Kriegstagebuch, „war das gesamte Gebiet von Solingen und Umgebung in unserer Hand“. Der Einmarsch der Amerikaner fand praktisch ohne Gegenwehr statt, da antifaschistische Gruppen an mehreren Orten für eine friedliche Übergabe gesorgt hatten. Schon um 14 Uhr wurde Oskar Rieß von den […]
Deportation aus Solingen nach Theresienstadt
„Liebe Else, sei also vernünftig und denke an deine labilen Nerven, es hat ja keinen Zweck, sich zu sehr aufzuregen. Das Unvermeidliche mit Würde tragen, ist das Einzige, was wir noch können; wenn wir Glück haben, ertragen wir es wie unsere Brüder auch.“ So schrieb Jenny Giesenow in ihrem letzten Brief vor ihrer Deportation an […]
Das Pogrom am Pfaffenberger Weg in Solingen
Obwohl Einzelaktionen gegen Juden verboten waren, ließen sich in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli 1941 die Teilnehmer eines Schulungsabends der NSDAP-Ortsgruppe Solingen-Dorp zu einem Pogrom hinreißen. Reichlich alkoholisiert war ein Teil der Männer nach einem anschließenden Zechgelage zum „Judenhaus“ Pfaffenberger Weg 190 weitergezogen. Unter Droh- und Schmährufen wurden die Fensterscheiben mit Steinen […]
Die Pogromnacht in Solingen
In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 drang zuerst ein SA-Trupp in die Synagoge ein. Eine weitere Gruppe aus hochrangigen Parteifunktionären, Mitgliedern der Stadtverwaltung und Vertretern der Wirtschaft stieß dazu und brachte Sägespäne als Zunder mit. Die Männer verwüsteten den Innenraum und steckten die hölzerne Einrichtung mit Benzin in Brand. Die Feuerwehr […]